Mittwoch, 7. Februar 2018

Die Feiern von Angst und Schmerz

 Angst und Schmerz stehen für die Nachkriegsjahre des ersten Weltkrieges. "Die Feiern von Angst und Schmerz" heißt nicht von Ungefähr die Gedichtsammlung,  von der van Ostaijen 1921 ein einziges Exemplar veröffentlichen konnte. Angst und Vorahnung spürt man auch heute noch, wenn man sein letztes Gedicht, kurz vor seinem frühen Tod in 1928 ließt.


Paul van Ostaijen
1928
Der alte Mann

Ein alter Mann in der Straße
seine kleine Geschichte an die alte Frau
es ist nichts, ein geistergleiches Trauerspiel
seine Stimme ist weiß
sie gleicht einem Messer das so lange wurde gewetzt
bis der Stahl dünn wurde
Wie eine Sache neben ihm hängt diese Stimme
über dem langen schwarzen Mantel
Der alte magere Mann in seinem schwarzen Mantel
gleicht einer schwarzen Pflanze
Siehst du dies zuckt dir die Angst durch den Mund
der Vorgeschmack einer Narkose


Aus: Verzamelde gedichten
Bert Bakker, Amsterdam, 2005


Übersetzung Jaap Hoepelman 2017

Focquenbroch. Ein böser Bub aus dem 17. Jahrhundert, oder Fumus Gloria Mundi

     Willem Godschalck van Fockenbroch  1640-1670 Dichter sind Außenseiter. In diesem Blog haben wir sie kennengelernt: Piet Paaltjens , de ...