Dienstag, 8. Mai 2018

Huygens. Auf Sterres Tod

Gerelateerde afbeelding  
Constantijn Huygens (1596-1687) und 
Suzanna van Baerle (1599-1637)
Gerelateerde afbeelding

Die "Sterre" in diesem Gedicht ist Huygens Ehefrau, Suzanna van Baerle. Sie war eine begabte Dichterin, Zeichnerin, Malerin und bewegte sich mühelos in den höchsten Kreisen in denen auch Huygens verkehrte. Das Ehepaar bekam 5 Kinder (darunter der spätere Mathematiker und Naturwissenschaftler Christiaan). Suzanna starb nach der Geburt des fünften Kindes in 1637. Huygens war am Boden zerstört. Er heiratete nicht wieder. "Cupio Dissolvi" - "Ich verlange ausgelöscht zu werden" (eine Bibelstelle) ist ein Trauergedicht in der Tradition der petrarkischen Sonette - und so wie Petrarca seine Laura auch "Stella" nannte, so nannte Huygens seine Suzanna "Sterre"; "Stern". Huygens schrieb das Sonett in 1638 auf Maria Tesselschades Rat hin, die hoffte ihn dadurch aus seiner Trauer erlösen zu können. Das Gedicht gehört zu den beliebtesten des 17. Jahrhunderts.


      CUPIO DISSOLVI. AUF STERRES TOD.


Träume ich, und ist es Nacht, und ist mein Sternchen hin?
Ich träume nicht, ich bin hellwach, und sehe Sterre nicht
O Himmel, du, der sie zu sehen nicht
gestattest, sprich wie ein Mensch, sag mir, wo ist sie hin?

Der Himmel spricht, ich höre es im Schluchzen meiner Pein,
und sagt, mein Sternchen ist im heiligen Gebiet,
wo sie die Gottheit, wo die Gottheit sie besieht,
und ist dort Lachen angebracht, lacht über mein Gewein.

Nun, Tod, der nur ein Schluchzer bist, ein Dasein und Vorbeisein,
ein Durchgangstor vom Leiden hin zum Leben,
ein dünnes Vlies, verlass' mich nicht, ich werde dir vergeben;
komm, Tod, und lass' mich frei von meinem Leide sein.

Ich sehne mich zu sehen, wie im ew'gen Licht gemeinsam schweben
mein Heil, mein Lieb, mein Leib, mein Gott, mein Stern, mein Sein.

Constantijn Huygens, 1638
In: Koren-bloemen, 1658.


Übersetzung Jaap Hoepelman Mai 2018

Cupio dissolvi. Op de dood van Sterre
Of droom ick, en is ’t nacht, of is mijn, Sterr verdwenen?
Ick waeck, en ’t is hoogh dagh, en sie mijn’ Sterre niet.
O Hemelen, die mij haer aengesicht verbiedt,
Spreeckt menschen-tael, en seght, waer is mijn, Sterre henen?
Den Hemel slaet geluyd, ick hoor hem door mijn stenen,
En seght, mijn’ Sterre staet in ’t heilighe gebied,
Daer sij de Godheid, daer de Godheid haer besiet,
En, voeght het lacchen daer, belacht mijn ijdel weenen.
Nu, Dood, nu Snick, met-een verschenen en verbij,
Nu, doorgang van een’ Steen, van een gesteên, ten leven,
Dunn Schutsel, staet naer bij, ’ksal ’t v te danck vergeven;
Komt, dood, en maeckt mij korts van deze Cortsen vrij:
’Kverlang in ’teewigh licht te samen te sien sweven
Mijn Heil, mijn Lief, mijn Lijf, mijn’ God, mijn’ Sterr en mij.

Constantijn Huygens, 1638.



Focquenbroch. Ein böser Bub aus dem 17. Jahrhundert, oder Fumus Gloria Mundi

     Willem Godschalck van Fockenbroch  1640-1670 Dichter sind Außenseiter. In diesem Blog haben wir sie kennengelernt: Piet Paaltjens , de ...