Montag, 1. Oktober 2018

Vroman. Erfass' ich was.

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Das Gefühl, etwas neu entdeckt zu haben, oder einen neuen Zusammenhang begriffen oder gesehen zu haben, oder einen bekannten Zusammenhang neu zu erfahren, dass es einem ganz anderscht wird...kennen Sie das? Vroman, der Wissenschaftler, hat es dargestellt. Wir und die Welt um uns herum, die Tiere zumal, hängen enger zusammen als auf den ersten Blick sichtbar is. Der Gedichtband in dem "Erfass' ich was" aufgenommen ist, heißt nicht umsonst "Dierbare ondeelbaarheid" - "Teure Unteilbarkeit" (mit Wortspiel auf "Dier" -  "Tier").

Vroman, Spinoza 1
Vroman, Spinoza 2


Leo Vroman


Erfass' ich was

Wenn ich mein Können überdehne
kann ich den Boden mit den Sohlen fassen
schießt mir ein Kribbeln durch die Venen
und ich begreife: Jetzt erfass' ich was.

Manchmal können mir die Tränen kommen,
nicht durch die Dinge, die jetzt neu verstanden sind -
das, was mir nicht gehört hab' ich genommen
und freue mich darüber wie ein Kind

Und wenn ich mit Natur Natur betrüge,
umarme ich Natur und wenn ich sie belüge,
umarme ich nur Dinge, die ich die liebsten find'.

Wie sie, zum Beispiel, Vögeln Flügel gab,
wie diese Ärmchen sich bewegen,
und dass auch ich ja solche Ärmchen hab'.


Uit: Dierbare ondeelbaarheid. Gedichten.
Querido, Amsterdam, 1989

Begrijp ik wat

Übersetzung J. Hoepelman
2017

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