Mittwoch, 3. Oktober 2018

Vroman. Der große Garten.


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 Leo Vroman

 2003
Der große Garten

Die Verfassung der Erde
kannst du am Rande
von Wegen und Pfaden
aus Blumen und Pflanzen
jetzt schon erraten:

Das Gras hier, weswegen?
Weil einer soeben
irgendwann, meinetwegen
vor hunderten Jahren
vorbei ist gefahren,
einen Eimer mit Asche
hat ausgewaschen.

Warum dort die Pflanzen?
Weil dort wohl ein Tantchen
auf einer Decke saß
und Beeren aß.

Hier wurde gehustet,
hier gerostet, dort geblutet,
bevor nicht die Erde
den Frieden erklärte.

Wo einst die Mauern
der Städte standen
verstummten die Münder
verstummten Kulturen
und findet man
lediglich Blumenspuren

Spielende Schauer
aus Wind und aus Regen
werden die Wege
wie Wasser verwischen,
doch ist es geschehen
wird das Blumenkleid,
aus der Ferne gesehen, 
die Zeichen zeigen vielleicht
als ob wir noch lebten
auf diesem Planeten

Leo Vroman
Aus „Tweede Verschiet“, 2003

De grote tuin

Übersetzung J. Hoepelman
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