Leo Vroman 1914-2015
Ode an die ältesten Tage
Oh, nie mehr jung sich abzuplagen,
heiß um eine kalte Welt sich mühend,
begierig, jedes Schriftstück aufzuschlagen -
wie verschwitzt und, wie ermüdend!
Nein, ich genieß die Dehnung jeder Nacht,
die sanfte Kleinheit aller Ideale,
die süße Trägheit der Gedanken, die, unausgedacht,
es nicht mehr schaffen zum Finale,
nicht einmal der Gedanke an das Ende,
die Fahrt von Bett zu Boden dauert lang,
träumend, dass ich das Sublime fände,
ein Fördermittel für den letzten Gang,
heiß um eine kalte Welt sich mühend,
begierig, jedes Schriftstück aufzuschlagen -
wie verschwitzt und, wie ermüdend!
Nein, ich genieß die Dehnung jeder Nacht,
die sanfte Kleinheit aller Ideale,
die süße Trägheit der Gedanken, die, unausgedacht,
es nicht mehr schaffen zum Finale,
nicht einmal der Gedanke an das Ende,
die Fahrt von Bett zu Boden dauert lang,
träumend, dass ich das Sublime fände,
ein Fördermittel für den letzten Gang,
dass fahrend auf sowas wie Fahrrad, ich,
zum schwärzesten, zum größten Abenteuer,
vom Schlaf erwache, denn mir fehlt das Steuer,
mit einem Griff ins Nichts verlier ich mich.
(Übersetzung Jaap Hoepelman Dezember 2024)