Neeltje Maria Min war noch ganz jung als ihre erste Gedichte im "Algemeen Handelsblad" "De Gids" und "Maatstaf" (beides renommierte kulturelle Zeitschriften) veröffentlicht wurden. Ihr erstes Band erschien 1966 unter dem Titel "Für wen ich liebe will ich heißen". Das Büchlein wurde begeistert aufgenommen, bis jetzt sind 22 Neuauflagen erfolgt. Ihre schnörkellose, meist autobiographische Dichtkunst sprach wohl ein Publikum an, das sich vorhin nur mäßig für Poesie begeistern konnte. Ihre Jugend hat vielleicht zu einer gewissen Rührung beigetragen, aber die Bände, die mit größeren Zwischenzeiten erschienen sind, haben ihren Rang als Dichterin bestätigt.
Neeltje Maria Min (1944)
1964
Für wen ich liebe
Die Mutter hat den Namen schon vergessen
Noch weiß mein Kind nicht, wie ich heiß
Wie kann ich meinen Ort vermessen?
Nenne mich, bestätige mein Dasein
Lass' meinen Namen eine Kette sein
Nenne mich, o nenne mich: Inanspruchnahme
nennt mich bei meinem tiefsten Namen.
Für wen ich liebe, will ich heißen.
Voor wie ik liefheb
Übersetzung Jaap Hoepelman April 2018